Der Renaissance-Ofen von 1450 -1600
In den Jahren von 1450 bis 1600 vollzog sich der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit – und damit die Renaissance. Diese Epoche bedeutete auch
für den Ofenbau ein neues Zeitalter. Verantwortlich dafür zeichnen die vielen neuen Ideen, denn in der Renaissance verschmolz geradezu die
empirische Bauweise mit den damals neuen Erkenntnissen der Wärmelehre.
Somit sind Kachelöfen aus jener Zeit auch durch für die Renaissance typische Charakteristika definiert.
Die Kennzeichen eines Kachelofens aus der Renaissance:
Ein Renaissance-Kachelofen steht immer auf Füßen - in der Machart wie gedrungenen Säulen oder Pfeilern, oft in Form von Tierfiguren,
dabei wurden Löwen bevorzugt verwendet.
Sowohl Unter- als auch Oberbau solcher Kachelöfen sind in der Regel würfel- oder quaderförmig,
Akzente setzen zarte Lisenen, während ein filigranes Mittelgesims den Unterbau abschließt, so ist der Oberbau verkleinert und
rückspringend gestaltet, auch hier erfolgt eine Betonung in Form von Lisenen oder Halbsäulen.
Ein prächtiges, umlaufendes Krönungsgesimse, meist geschmückt mit kunstvollen Darstellungen von
Blättern, Engeln oder Wappen, sorgt für einen eindrucksvollen Abschluss.
Hoch dekorierter Renaissance-Kachelofen
Ruhige, einfache und fast immer symmetrische Umrisslinien werden mit flachen Fayence-Kacheln, die meist in den Farben
Gelb, Blau, Grün, Braun oder Weiß gehalten waren und als Gestaltungselement mit kontrastreiche Hell-Dunkel-Partien kombiniert.
Auf den einzelnen Kacheln selbst befinden sich neben fröhlichen Motiven flächenfüllende Ornamente, beispielsweise mit
Blättern, Weinranken, Säulen, Bogenformen, Kartuschen oder Wappen.
Sockel und Gesimse der Kachelöfen wurden ebenfalls reichlich verziert, wie die typischen feinporigen Motive
wie Perlschnur, Eierstab, Zahnschnitt oder das Wasserwogenband beweisen